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vor 14 Tagen

ET+6 ist natürlich gemeint

vor 14 Tagen

Positiver Geburtsbericht mit Einleitung, ohne Schmerzmittel oder Interventionen in der Badewanne TW: Geburtsverletzung, Dammschnitt, kritische Situation beim Baby . . . . . . . . . . . . . Vorab: Bei meinem ersten Kind wurde ich ab ET+10 eingeleitet, die Geburt war dann bei ET+15 und eigentlich sehr schön, aber für mich auch sehr schmerzhaft und ich war überfordert mit den Wehen. Die erste Geburt verlief sehr schnell und mein Kind hatte Stress. Die Herztöne waren plötzlich gabz schlecht und ich habe einen Dammschnitt bekommen. Nach der Geburt hat sie nicht selbstständig geatmet, weil die Atemwege mit Frucjtwassrt verlegt waren. Daher musste sie leider direkt abgenabelt und kinderärztlich betreut werden. Dieses Szenario hat mir unglaubliche Angst vor einer erneuten Einleitung gemacht. Nun zu meiner zweiten Geburt, die mich absolut geheilt hat. Vorbereitung/Wehen anregen: - Normaler Geburtsvorbereitung bei meiner Hebamme (Sarahs Kurs habe ich gekauft, aber nicht gemacht) - Paderborner Geburtsvorbereitungstropfen ab 35. SSW - Louwen ab 36. SSW (mit Ausnahmen) - Caulophyllum pentarkan ab 39. SSW - fast täglich 2 EL Leinsamen - unregelmäßig Dammmassage - unregelmäßig Yoga - Nelkenöltampons 3x1 ab 40+0 - Bauchmassagen mit Wehenöl - Sex - mehrfach Versuch der Eipollösung (erfolglos) Wie schon gesagt, ich hatte sehr viel Angst vor erneuter Terminüberschreitung und Einleitung. Diese hatte ich bei der Geburtsanmeldung in der Klinik auch im Vorfeld erstmal abgelehnt. Bei 40+2 hatte ich für 1,5 Tage leichte Wehen, habe meinen Schleimpfropf verloren und war guter Dinge, dass es diesmal von selbst losgeht. Leider war das nicht der Fall. Nach dem Mittagsschlaf mit meiner Tochter war schlagartig wieder Ruhe und es kam auch nichts mehr in Gang. Das hat mich enorm gestresst. Außerdem wurde seitens meiner Hebammr und Gynäkologin der Verdacht geäußert, ich könnte eine primäre Wehenschwäche haben. Unter diesem Aspekt und einigen weiteren Punkten haben wir uns schließlich schweren Herzens für die Einleitung ab ET+11 entschieden. Diese wurde Dienstag abend um 22 Uhr gestartet mit einem Ballonkatheter mit 2x80ml NaCl. Mein Muttermund war da 1-2cm geöffnet, GMH noch knapp 2cm lang. Das Setzen war unangenehm, danach war es aber einfach nur ein Fremdkörpergefühl und nicht schmerzhaft. Am nächsten Morgen um ca 7.30 ist der Katheter dann zur Hälfte raus gerutscht und wurde deshalb gezogen. Auch das war nicht schmerzhaft. Um 8.30 habe ich dann die erste Gabe Angusta bekommen, auf die noch 6 weitere Gaben folgten. (Mittwoch 3x2 Tabletten, Donnerstag 4x2 Tabletten) Leider ohne Wehenbeginn, weswegen am Freitag morgen 1mg Prostaglandin-Gel und am Nachmittag nochmal 2mg Gel appliziert wurden. Im Anschluss an die zweite Gabe Gel wurde mir von meiner Schwester ca. 30 Minuten der Bauch massiert mit Wehenöl, woraufhin sich um 19 Uhr endlich leichte Wehen eingestellt haben. Ich habe das allerdings nicht ernst genommen und dachte, dass die Wehen eh bald wieder vergehen würden. Da meine "große" Tochter (21 Monate) zuhause echt traurig war ohne ihre Mama, habe ich schon über einen KS nachgedacht, um schnellstmöglich zu ihr nach Hause zurück zu können. Um 21 Uhr hatte ich ein Kontroll-CTG - die Wehen waren immernoch da, aber super aushaltbar. Im Anschluss an das CTG habe ich meinen Zugang abspülen und frisch verbinden lassen, habe mich bettfertig gemacht und wollte gerade ins Bett gehen, als es plötzlich untenrum nass wurde. Es war 22.20 Uhr. Hab mich schnell frisch gemacht und umgezogen und bin dann direkt in den Kreißsaal. Dort wurde der Blasensprung bestätigt und nochmal für 30 Minuten ein CTG geschrieben. Während dieser Zeit wurden die Wehen dann schon intensiver, sodass still sitzen zum Ende hin unangenehm wurde. Auf meinen Wunsch hin wurde ich untersucht - Muttermund 5cm, Gebärmutterhals vollständig verstrichen. Habe daraufhin meinen Mann angerufen, dass er kommen soll. In der Zwischenzeit habe ich schon "meinen" Kreißsaal bezogen, ich hatte die freie Wahl ob mit oder ohne Badewanne, da ich an dem Abend die erste Frau mit Wehen war. Nachdem ich es mir gemütlich gemacht hatte und alles hatte, was ich brauchte, habe ich aktiv begonnen die Wehen zu bearbeiten und dabei auf meinen Mann gewartet, der um 23.30 in der Klinik ankam. Erstaunlicherweise waren die Wehen für mich super gut zu bewältigen und ich habe die ganze Zeit auf das Gefühl, dem Schmerz ausgeliefert zu sein, gewartet. Das kannte ich von meiner ersten Geburt. Glücklicherweise blieb dieses Gefühl aus. Ich war super klar im Kopf, konnte mich gut auf die Wehen einlassen und freute mich einfach nur, dass mein Baby bald da sein würde. Als Tools habe ich einen Geburtskamm und ein Tens-Gerät genutzt und bin quer durch die Kreißsaal geturnt und getanzt in allen möglichen Positionen. Bewegung tat mir richtig gut. Es kam zum Glück ein kabelloses CTG, sodass ich mich frei bewegen konnte und später sogar mit CTG in die Badewanne. Mir war die Überwachung meines Babys aufgrund meiner ersten Geburtserfahrung sehr wichtig. Wann genau ich in die Badewanne gestiegen bin, das weiß ich leider nicht mehr. Je näher die Geburt rückte, desto mehr Ängste aufgrund der ersten Geburt kamen hoch. Meine Hebamme hat mich total aufgefangen und viel mit mir gesprochen, erklärt und mich somit super beruhigen können. Irgendwannn wurde ich wieder ganz ruhig und in den Wehenpausen konnte ich mich in der Badewanne super gut entspannen. Die Wehen wurden intensiver, ich konnte richtig spüren, wie mein Baby sich durchs Becken schiebt und wusste genau, wo er gerade ist und was er macht. Ich konnte spüren, wie er sich am oberen Gebärmutterrand abstößt und mitarbeitet, um nach unten zu kommen. Der Pressdrang kam ganz sanft und hat sich langsam gesteigert. In den Pausen hat meon ganzer Körper unkontrolliert gezittert, was ich einfach zugelassen habe. Kurz vor den "finalen" Wehen sagte ich zur Hebamme und meinem Mann, dass ich spüre, dass er jetzt kommt. Meine Hebamme hat daraufhin vorgeschlagen, dass ich mich auf die Seite drehen könnte und das war richtig gut für mich, um nochmal all meine Kraft zu sammeln und richtig gut mitschieben zu können. Dann konnte ich schon das Köpfchen anfassen und die Haare meines Babys streicheln, was mir nochmal Kraft gegeben hat. Meine Hebamme hat mich mit Worten so bestärkt und mein Mann war da und hat mich während jeder Wehe gehalten, wodurch ich mich nicht in deren Intensität verloren habe, sondern irgendwie geerdet war. Schnell wurde noch die Ärztin dazu gerufen und nach zwei weiteren Wehen war es geschafft. Unser Sohn wurde am 27.04.2024 um 3.21 Uhr geboren. Er wurde mir direkt auf die Brust gelegt, wo er auch sofort geschrien hat. Selbst aufnehmen wollte ich ihn nicht, da ich die ganze Zeit die Augen geschlossen gehalten habe. Auch aus Angst, das ganze Wasser würde rot sein vor Blut. War es nicht, nach der Geburt waren nur ein paar Gewebestücke im Wasser und das wars, also echt nichts Wildes. Anschließend wollte ich raus aus dem Wasser und für die Geburt der Plazenta lieber ins Kreißbett. Ich konnte selbst aufstehen und zum Kreißbett laufen, während ich meinen Sohn gehalten habe. Mir wurde auf mein Einverständnis Oxytocin gespritzt, woraufhin ich die Plazenta nach kurzer Zeit schnell, vollständig und fast schmerzlos gebären konnte. In der Zwischenzeit hatte ich meinen Sohn schon zum ersten Mal angelegt. (Stillen klappt seither problemlos, der Milcheinschuss kam noch am selben Tag abends.) Ich wurde untersucht und habe nur eine kleine Schürfung an den inneren Labien und einen kleinen Dammriss ersten Grades, der nicht genäht werden musste. Nach der Geburt wurde uns etwas zu essen gebracht und wir konnten uns ausruhen, kuscheln und etwas dösen. Nach Abschluss aller Untersuchungen konnten wir am Morgen entlassen werden. Das hat mich sehr glücklich gemacht, weil eine ambulante Geburt mein großer Wunsch gewesen ist. Trotz Einleitung durfte ich eine traumhafte Geburt erleben, die für mich so sehr heilsam gewesen ist. Ich bin so glücklich so eine schöne Geburt erlebt zu haben und so stolz auf mich, meinen Körper und meinen Sohn, dass wir das zusammen so gerockt haben! Mein Mann ist tief beeindruckt und erzählt jedem, wie toll die Geburt auch für ihn war und wie stolz er auf mich ist. Es ist unser letztes Kind und für mich ein wunderbarer Abschluss für das Kapitel Kinderwunsch. Auch wenn du eingeleitet werden musst kannst du eine friedliche, selbstbestimmte, kraftvolle Geburt ohne Komplikationen erleben. Es gibt keinen Grund Angst zu haben, solange du dich darauf einlässt und mental einfach bei dir und deinem Kind bleibst und dich auf alle Empfindungen einlässt. 😊💓

vor 14 Tagen

Was für ein toller Geburtsbericht! Der 28.04. wäre mein Et gewesen 🥹 das motiviert mich total, mich mental auf die Einleitung einzustellen. Danke 🙏 Ich wünsche euch alles Gute zu viert 🌸

vor 14 Tagen

Danke 😊 er ist ein sehr entspanntes und friedliches baby und die Große Schwester ist sehr stolz 🫶🏻 Dir alles Gute für die Geburt und viel Kraft für die kommenden Tage. Wenn du denkst, dass du am ende deiner kraft bist, bist du in Wahrheit fast am Ziel. Der Gedanke hat mich getragen und ist wirklich wahr